Autoren dieses Artsteckbriefes: Philip Steinhoff , Henrik Stoehr
Sympetrum danae (Sulzer, 1776)
Arten der Gruppe |
In Mitteleuropa existieren in der Gattung Sympetrum 9 Arten, 2 weitere gibt es in Spanien bzw. auf den Kanaren. Bei einigen Unterarten ist der Status unklar. |
Verbreitung |
Circumboreale Verbreitung, im Osten bis Japan; im Westen über ganz Nordamerika verbreitet. In Europa häufig, im Süden nur in höheren Lagen (Alpen, Pyrenäen) anzutreffen. Im Norden bis an den Polarkreis. |
Lebensraum |
Sympetrum danae bevorzugt Moor-, bzw. Sumpfgewässer, besiedelt jedoch stehende sowie langsam fließende Gewässer aller Art. |
Ökologie und Lebensweise |
Die Art gehört zu den am spätesten schlüpfenden Libellen, sie schlüpft je nach Lage des Gewässers von Ende Juni bis Ende August. Die Flugsaison erstreckt sich von Mitte Juli bis Ende Oktober, wobei die Hauptflugzeit im August liegt. Sympetrum danae entfernt sich oft weit vom Schlupfgewässer und besiedelt so häufig neue Habitate, die Abwanderungsrate ist hoch. Bereits zwischen 9 und 11Uhr erscheinen die Männchen am Fortpflanzungsgewässer und suchen das Umfeld nach Weibchen ab. Abseits des Gewässers paaren sich die Libellen, fliegen daraufhin als Tandem wieder an das Gewässer wo die Eiablage stattfindet. Wie alle Arten der Gattung legt das Weibchen die Eier, indem es im Flug mit wippenden Bewegungen immer wieder das Abdomenende ins Wasser taucht. Die Larvalentwicklung erfolgt innerhalb eines Jahres. |
Hilfe zur Bestimmung |
Im Alter sind vor allem die Männchen von Sympetrum danae leicht an ihrem komplett schwarzen Abdomen zu identifizieren, auch die Farbe der Weibchen verdunkelt sich im Alter. Ein weiteres wichtiges Bestimmungsmerkmal sind die komplett schwarzen Beine der Art, sowie drei gelbe Flecken auf dem breiten und dunklen Thoraxseitenstreifen. Die Weibchen können außerdem sicher an ihrer abstehenden Legeklappe erkannt werden. |
Ähnliche Arten |
Eine Verwechslung mit anderen Arten ist aufgrund der eindeutigen Bestimmungsmerkmale kaum möglich. (Siehe hierzu: Hilfe zur Bestimmung) |
Taxonomische Anmerkungen |
Sympetrum danae (Sulzer, 1776); der deutsche Name lautet Schwarze Heidelibelle. |
Wissenswertes |
In pflanzenreichen Moorgewässern kommt es häufig zu Massenentwicklungen. Die Libelle sonnt sich gerne und viel, vor allem auf niedriger Vegetation wie Steinen, Holz oder dem Boden. Sympetrum danae ist nicht scheu, eher zutraulich. Durch die dunkle Färbung wärmt sich der Körper dieser Libelle sehr schnell auf, wodurch es der Art möglich ist schon bei geringen Temperaturen aktiv zu werden. |
Gefährdung & Schutz |
Gefährdungsursachen sind Eutrophierung von Gewässern; intensive Teichwirtschaft , insbesondere starker Fischbesatz und Beseitigung von Verlandungszonen; in Moorgewässern Entwässerung bzw. Grundwasserabsenkung. Alle in Deutschland vorkommenden Libellen sind nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 10 Abs.2 Nr. 10 b BNatSchG [2002], FFH Anhang IV-Arten) und durch die Bundesartenschutzverordnung (§ 1 BArtSchV 2005] in Verbindung mit § 10 Abs. 2 Nr.10c BNatSchG, übrige Arten, besonders geschützt. Es ist deshalb verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen (§ 42 Abs. 1 Nr.1 BnatSchG). |
Literaturhinweise |
Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO. |