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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Bernd Cegielka ,  Henrik Stoehr

Anax ephippiger  (Burmeister, 1839)

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Anax ephippiger, Schabracken-Königslibelle, junges Männchen

©  Wolfgang Schweighofer

2010

Anax ephippiger, Schabracken-Königslibelle, Weibchen

©  Rainer Timm

2007

Anax ephippiger Eiablage

Anax ephippiger, Schabracken-Königslibelle, Tandem bei der Eiablage

©  Michael Finkenzelller

2009

 

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Anax ephippiger, Schabracken-Königslibelle, adultes Männchen

©  Horst Helwig

2019

Anax ephippiger, Schabracken-Königslibelle, junges Weibchen

©  Wolfgang Schweighofer

2010

Anax ephippiger, Schabracken-Königslibelle, Tandem bei der Eiablage

©  Rainer Timm

2012

Arten der Gruppe

Autor: Henrik Stoehr

In Mitteleuropa gibt es in der Gattung Anax 3 Arten; eine weitere Art gibt es in Südosteuropa; eine nordamerikanische Art gilt als seltener Irrgast.

Verbreitung

Autor: Bernd Cegielka

Das Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich im Bereich der warmen afroasiatischen Wüsten- und Wüstensteppenzone bis nach Indien. Die Art neigt zu invasionsartigen Wanderbewegungen, die zu regelmäßigen Einflügen nach Europa, z. T. bis nach Großbritannien und Island führen.

Lebensraum

Autor: Bernd Cegielka

In der Reifephase sowie in Ruhephasen der Wanderungen in sehr unterschiedlichen Lebensräumen. Pioniergewässer mit lockeren Großröhrichten in vegetationsarmen Kiesgruben und Tagebauen entsprechen in Mitteleuropa vermutlich dem Habitatschema und besitzen eine erhöhte Attraktivität.

Ökologie und Lebensweise

Autor: Bernd Cegielka

Die Schabrackenlibelle ist ein Zuwandergast aus Südeuropa. Ihre Flugzeit liegt zwischen Mai und September. Die Schabrackenlibellen sind sehr schnelle Flieger. Sie setzen sich nicht selten in Bodennähe ab. Hier findet man häufig auch die Paarungsräder. Die Eiablage erfolgt fast immer in Tandemstellung, bevorzugt in Uferschlamm der Gewässer oder in schwimmenden Pflanzen statt. In Mitteleuropas kann sie sich offensichtlich nicht vermehren, da die Larven ungünstige Existenzbedingungen unter niedrigen Temperaturen nicht überdauern.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Bernd Cegielka

Die Schabrackenlibelle erreicht Flügelspannweiten von 9 bis 10,5 Zentimetern und hat einen auffällig großen Kopf. Ihre Grundfarbe ist ein fahles Gelbbraun. Das 2.Segment des Abdomens ist bei adulten Männchen leuchtend blau ohne schwarze Zeichnung, bei unausgefärbten Tieren blass rötlich violett gefärbt. Weibchen haben nur eine schwach ausgeprägte "Schabracke" mit dunklem Mittelsteg; z.T. kann die blaue Färbung komplett fehlen. Immature Tiere sind rötlich sandfarben.

Ähnliche Arten

Autor: Bernd Cegielka

Verwechslungen sind mit Anax parthenope (Kleine Königslibelle) möglich.

Taxonomische Anmerkungen

Autor: Bernd Cegielka

Die Art wird neuerdings zur Gattung Anax gestellt; der Name lautet Anax Ephippiger (Burmeister, 1839). Das alte Synonym lautet Hemianax ephippiger. Der deutsche Gebrauchsname lautet Schabrackenlibelle.

Gefährdung & Schutz

Autor: Bernd Cegielka

Die Schabrackenlibelle gehört nicht zur permanenten Fauna . Alle in Deutschland vorkommenden Libellen sind nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 10 Abs.2 Nr. 10 b BNatSchG [2002], FFH Anhang IV-Arten) und durch die Bundesartenschutzverordnung (§ 1 BArtSchV 2005] in Verbindung mit § 10 Abs. 2 Nr.10c BNatSchG, übrige Arten, besonders geschützt. Es ist deshalb verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen (§ 42 Abs. 1 Nr.1 BNatSchG).

Literaturhinweise

Autor: Henrik Stoehr

Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).
Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO.
Brockhaus, Th. & Fischer, U. (2005): Die Libellenfauna Sachsens. Verlag Natur & Text.
Dijkstra, K.-D.B. (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing.
Dreyer, Wolfgang (1986) Die Libellen. Hildesheim (Gerstenberg Verlag).
Heidemann, H. & R. Seidenbusch (2002): Die Libellenlarven Deutschlands - Handbuch für Exuviensammler. Keltern: Goecke & Evers.
Jurtzitza, Gerhard (1988): Kosmos Naturführer: Welche Libelle ist das? Die Arten Mittel- und Südeuropas. Stuttgart (Franckhsche Verlagshandlung).
Kuhn, K. & K. Buchwald (1998): Die Libellen in Bayern. Stuttgart: Ulmer.
Lehmann, A. & J.H. Nüß (2015): Libellen. Göttingen: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung.
Peters, G. (1987): Die Edellibellen Europas: Aeshnidae. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt.
Raab, R. et al. (2007): Libellen Österreichs. Wien: Springer.
Sternberg, K. & R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1 & 2. Stuttgart: Ulmer.
Wildermuth, H. & A. Martens (2014): Taschenlexikon der Libellen Europas, Bd. 5. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.
Zimmermann, W. & Petzold,Falk & Fritzlar, Frank (2005) Verbreitungsatlas der Libellen (Odonata) im Freistaat Thüringen, Naturschutzreport Nr.22 der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Schabracken-Königslibelle

deu

Schabrackenlibelle