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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Bernd Cegielka ,  Henrik Stoehr

Aeshna viridis  Eversmann, 1836

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Aeshna viridis, Männchen

Aeshna viridis, Grüne Mosaikjungfer, Männchen

©  Henrik Stöhr

2016

Aeshna viridis, Grüne Mosaikjungfer, Männchen

©  Klaus Hartwig

2011

Aeshna viridis, Grüne Mosaikjungfer, Weibchen bei der Eiablage

©  Jörg Winkel

2009

 

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Bestimmungsmerkmale Aeshna viridis

Aeshna virdis, Grüne Mosaikjungfer, Weibchen, frisch geschlüpft

©  Bernd Cegielka

2008

Aeshna viridis Weibchen ruhend an Krebsschere

Aeshna viridis, Grüne Mosaikjungfer, Weibchen ruhend an Krebsschere

©  (c) Karl Deubelius

2007

Arten der Gruppe

Autor: Henrik Stoehr

In Mitteleuropa gibt es in der Gattung Aeshna 9 Arten; 2 weitere Arten gibt es in Nordeuropa.

Verbreitung

Autor: Henrik Stoehr

Die Grüne Mosaikjungfer ist eine typische Nordland-Libelle und lebt in Finnland, Schweden, Dänemark, Niederlande und dem Norden der Bundesrepublik. Verstreute Fundorte befinden sich in Slowenien, Kroatien und Ungarn.

Lebensraum

Autor: Bernd Cegielka

Ae. viridis ist ein extremer Habitat-Spezialist und kommt nur an Gewässern mit dichten Beständen der Krebsschere (Stratiotes aloides) vor. Sie fliegt meist an Altwassern und Gräben in den Flusstälern.

Ökologie und Lebensweise

Autor: Bernd Cegielka

Von Juli bis September fliegen die Imagines über Krebsscherenteichen und -gräben. Frühmorgens und am Spätnachmittag sitzen die Tiere häufig in Gewässernähe an Pflanzen. Bei schönem Wetter sieht man die Männchen über den Krebsscheren-Beständen hin und her patroullieren. Die Paarung findet in den Mittagsstunden auch abseits der Gewässer statt. An warmen Abenden jagen die Tiere oft in der Dämmerung nach Insekten.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Henrik Stoehr

Körperlänge 65 bis 75 mm. Vor den Augen, auf der Stirn, trägt Ae. Viridis nur einen breiten, schwarzen Querstrich. Alle übrigen Aeshnidae (mit Ausnahme von A. grandis) tragen hier ein schwarzes "T". Die Thoraxseiten sind einfarbig grün; der grüne Antehumeralstreifen ist etwa so breit wie bei A.cyanea. Das Männchen besitzt auf dem Abdomen große, blaue Flecken. Dagegen ist das Weibchen hier wie auf dem übrigen Körper grün gezeichnet. Spezifische Zeichnung oberhalb von S2.

Ähnliche Arten

Autor: Henrik Stoehr

Die grüne Mosaikjungfer ähnelt auf den ersten Blick der etwas größeren Ae. cyanea (Blaugrüne Mosaikjungfer), aber auch Ae. affinis oder Anax imperator. Allerdings ist die Merkmalskombination bei genauerem Hinsehen artspezifisch.

Taxonomische Anmerkungen

Autor: Bernd Cegielka

Aeshna viridis (Eversmann, 1836). Der deutsche Gebrauchsname Grüne Mosaikjungfer leitet sich von den fast rein grünen von Männchen und Weibchen ab.

Wissenswertes

Autor: Bernd Cegielka

Frühmorgens und am Spätnachmittag sitzen die Tiere in Gewässernähe an Pflanzen. Gegen Mittag erscheinen die Weibchen am Gewässer und die Paarung findet im Flug statt. Danach setzt sich Ae. viridis kurz ab. Das Weibchen legt die Eier allein, vorzugsweise in Krebsscheren, aber auch in Rohrkolben (Typha) oder Igelkolben (Sparganium) ab. Die Eier überwintern, erst im Mai/Juni des nächsten Jahres schlüpfen die Larven. Die Gesamtentwicklung verläuft über 13 Larvenstadien (inklusive Prolarve) und dauert zwei bis drei Jahre.

Gefährdung & Schutz

Autor: Bernd Cegielka

Da die Eiablage der Weibchen fast ausschließlich in den Blättern der Krebsschere (Stratiotes aloides) erfolgt, kommt dem Schutz dieser Pflanze und deren Lebensräume besondere Bedeutung zu. Die Krebsschere besiedelt überwiegend Gräben mit ruhigem, sonnigen, stehenden oder nur mäßig fließenden Gewässern. In Folge der umfangreichen Biotopvernichtungen der letzten Jahre gehört Aeshna viridis zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Alle in Deutschland vorkommenden Libellen sind nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 10 Abs.2 Nr. 10 b BNatSchG [2002], FFH Anhang IV-Arten) und durch die Bundesartenschutzverordnung (§ 1 BArtSchV 2005] in Verbindung mit § 10 Abs. 2 Nr.10c BNatSchG, übrige Arten, besonders geschützt. Es ist deshalb verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen (§ 42 Abs. 1 Nr.1 BNatSchG).

Literaturhinweise

Autor: Henrik Stoehr

Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).
Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO.
Brockhaus, Th. & Fischer, U. (2005): Die Libellenfauna Sachsens. Verlag Natur & Text.
Dijkstra, K.-D.B. (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing.
Dreyer, Wolfgang (1986) Die Libellen. Hildesheim (Gerstenberg Verlag).
Heidemann, H. & R. Seidenbusch (2002): Die Libellenlarven Deutschlands - Handbuch für Exuviensammler. Keltern: Goecke & Evers.
Jurtzitza, Gerhard (1988): Kosmos Naturführer: Welche Libelle ist das? Die Arten Mittel- und Südeuropas. Stuttgart (Franckhsche Verlagshandlung).
Lehmann, A. & J.H. Nüß (2015): Libellen. Göttingen: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung.
Peters, G. (1987): Die Edellibellen Europas: Aeshnidae. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt.
Raab, R. et al. (2007): Libellen Österreichs. Wien: Springer.
Sternberg, K. & R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1 & 2. Stuttgart: Ulmer.
Wildermuth, H. & A. Martens (2014): Taschenlexikon der Libellen Europas, Bd. 5. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.
Zimmermann, W. & Petzold,Falk & Fritzlar, Frank (2005) Verbreitungsatlas der Libellen (Odonata) im Freistaat Thüringen, Naturschutzreport Nr.22 der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Grüne Mosaikjungfer

fin

Viherukonkorento

nla

Groene glazenmaker

pol

Zagnica zielona