Autoren dieses Artsteckbriefes: Bernd Cegielka , Henrik Stoehr
Aeshna mixta Latreille, 1805
Arten der Gruppe |
In Mitteleuropa gibt es in der Gattung Aeshna 9 Arten; 2 weitere Arten gibt es in Nordeuropa. |
Verbreitung |
Vom Mittelmeer bis Dänemark verbreitet. Nur im Norden Europas fehlt sie. |
Lebensraum |
Ihr Lebensraum sind die nährstoffreichen stehenden Gewässer mit Schilfgürtel. Aber auch Moorgewässer und über den Winter trocken fallende Fischteiche besiedelt sie. |
Ökologie und Lebensweise |
A.mixta ist die späteste Art ihrer Gattung. Sie erscheint erst Ende Juli und fliegt noch im Oktober, manchmal bis Mitte November. Die Männchen fliegen an warmen Herbsttagen schon in den Morgenstunden niedrig über die Verlandungszonen und suchen nach Weibchen. Nach dem Ankoppeln schwirrt das Paarungsrad, das sich im schnellen Flug gebildet hat, mit wilden, zackigen Flugbewegungen umher. Die Paarungsräder hängen gern an Schilfblättern oder ähnlichen Zweigen in 1-2m Höhe. Diese Ruhephase dauert manchmal bis zu 30 Minuten. Nach der Trennung legt das Weibchen alleine die Eier in Kalmus (Acorus), Rohrkolben (Typha), faulende Simsen (Scirpus) oder abgestorbene Schilfhalme. |
Hilfe zur Bestimmung |
Der Thorax ist braun mit sehr kleinen, gelblichen Antehumeralstreifen und breiten, gelben Seitenbinden. Das Abdomen ist bein Männchen schwarz mit blauen Flecken; an seiner Basis befindet sich ein gelbes Dreieck auf braunem Grund. Beim Weibchen ist das schwarze Abdomen mit kleinen gelben und größeren braunen Flecken gezeichnet. Gelegentlich tritt eine Variante des Weibchens auf, die wie das Männchen blau gefleckt ist. |
Ähnliche Arten |
Aeshna affinis, bei der der Thorax nur auf der Oberseite braun ist und die Seiten grün mit schmalen, schwarzen Streifen gefärbt sind. Weiterhin Aeshna viridis, bei der die Thoraxseiten einfarbig grün sind. |
Taxonomische Anmerkungen |
Aeshna mixta (Latreille, 1805); der deutsche Name lautet Herbst-Mosaikjungfer. |
Wissenswertes |
Die Eier überwintern, die Larven zumeist auch, so dass die Entwicklung 2 Jahre dauert. Wer den Schlupf beobachten möchte, der sollte vor warmen Juli-Nächten Seggen nahe der Uferlinie nach aus dem Wasser schauenden Larven absuchen. Ein knapp herausragender Larvenkörper ist ein sicheres Zeichen für einen bevorstehenden Schlupf während der Nacht. |
Gefährdung & Schutz |
Alle in Deutschland vorkommenden Libellen sind nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 10 Abs.2 Nr. 10 b BNatSchG [2002], FFH Anhang IV-Arten) und durch die Bundesartenschutzverordnung (§ 1 BArtSchV 2005] in Verbindung mit § 10 Abs. 2 Nr.10c BNatSchG, übrige Arten, besonders geschützt. Es ist deshalb verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen (§ 42 Abs. 1 Nr.1 BNatSchG). |
Literaturhinweise |
Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO. |