Sympecma fusca
(Vander Linden, 1820)
weitere Bilder
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| | Sympecma fusca, Gemeine Winterlibelle, geschlechtsreifes Männchen
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Henrik Stöhr
| 2014
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| | | Sympecma fusca, Gemeine Winterlibelle, junges Weibchen
| ©
Günter Rosenstein
| 2019
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| | | Sympecma fusca, Gemeine Winterlibelle, Tandem bei der Eiablage
| ©
Mike Lange
| 2019
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Sympecma fusca, Gemeine Winterlibelle, überwinterndes Weibchen
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©
Rainer Timm
| 2011
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Sympecma fusca, Gemeine Winterlibelle, junges Männchen
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©
Henrik Stöhr
| 2016
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Sympecma fusca, Gemeine Winterlibelle, geschlechtsreifes Weibchen
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©
Bernd Cegielka
| 2004
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Arten der Gruppe
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Die Gemeine Winterlibelle gehört in der Unterordnung Kleinlibellen der Familie Lestidae (Binsenjungfern) an. Dieser wiederum sind 9 Gattungen zugeordnet, darunter auch die Gattung Sympecma (Winterlibellen). In dieser Gattung wurden bisher 3 Arten beschrieben, wovon 2 Arten in Europa heimisch sind. In unserer Art wurden keine Unterarten beschrieben. |
Verbreitung
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Sie ist eine westpaläarktische Art, die im Mittelmeerraum ihren Verbreitungsschwerpunkt hat. Die Art fehlt auf den britischen Inseln und in Dänemark und kommt in Skandinavien nur an der Süd- und Südwestküste Schwedens vor. Ihre östlichsten Vorkommen finden sich am Fuße des Tian-Shan-Gebirges (China). |
Lebensraum
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Sympecma fuscabesiedelt in Mitteleuropa ein breites Spektrum stehender Gewässer. Diese dürfen wintertrocken sein, müssen im Frühjahr und Sommer aber durchgängig Wasser führen. Wichtig ist das Vorhandensein von Röhricht- und Seggenvegetation, die, vertrocknet, im Frühjahr als Eiablagesubstrat dienen. Da sich die Larven sehr schnell entwickeln (müssen), müssen ausreichend Flachwasserzonen mit sich schnell erwärmenden Wasser dargeboten sein. Die Larven bewohnen die Unterwasservegetation ohne besondere Präferenzen an bestimmte Pflanzen oder Strukturen. Im Mittelmeerraum besiedelt die Art auch Fließgewässer.
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Ökologie und Lebensweise
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Der Gattungsname besagt es: neben ihrer Schwesterart ist die Gemeine Winterlibelle die einzige europäische Libellenart, die als voll entwickeltes Insekt überwintert. Das sorgt für vielfältige Extremwerte: So haben beide Arten eine überaus lange Lebensdauer von ca. 10 Monaten (an Stelle der üblichen 6 10 Wochen), ihre Reifungszeit ist ebenfalls sehr lang und dauert etwa ein halbes Jahr, wo hingegen sich die Larven sehr schnell entwickeln und nach bereits 8 10 Wochen zur Umwandlung in die Libelle bereit sind. Nach den ersten warmen Tagen kehren die Männchen ab Ende Februar / Mitte März an die Gewässer zurück. Sie sind hier regelmäßig die ersten Libellen. Später kommen die Weibchen hinzu. Geschlechtsreife Tiere sind an dem blauen Glanz ihrer Augen zu erkennen. Die Hauptflugzeit mit Paarung und Eiablage ist Ende April bis Mitte Juni. Dann verschwinden die Tiere langsam vom Gewässer. Ab Ende Juli schlüpft die nächste Generation. Die Schlupfzeit neigt sich Ende August zum Ende, ihr Maximum hat sie Ende Juli / Anfang August. Nach dem Schlupf verlässt die Art anscheinend schnell das Gewässer, um sich mit den ersten Frösten in ihr Winterquartier zurückzuziehen. Diese finden sich an windstillen und sonnigen Waldrändern mit trockenen Halmen und / oder Gebüsch oder im lichten Laubwald, dessen Krautschicht auch vom Vorhandensein trockener Halme gekennzeichnet ist. In den wärmeren Gebieten Südeuropas (und vereinzelt auch in Deutschland) kann es vorkommen, dass sich die Flugzeiten der beiden Generationen berühren oder gar überschneiden. In Ruhe halten Winterlibellen alle vier Flügel auf eine Körperseite, vermutlich aus Gründen der Temperaturregulierung.
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Hilfe zur Bestimmung
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Die Gemeine Winterlibelle kann lediglich mit ihrer Schwesterart, der Sibirischen Winterlibelle (Sympecma paedisca) verwechselt werden. Die obere dunkle Längsbinde der Brust ist bei unserer Art breit mit gerader Ober-und Unterkante, während bei jener Art an der unteren Kante eine nach außen gerichtete Ausbuchtung erkennbar ist.
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Ähnliche Arten
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Die Winterlibellen sind unverwechselbar. Ihre Körperfarbe ist bronzefarben, wobei die Unterseite heller als die Oberseite und die Frühjahrsfärbung dunkler als die Herbstfärbung sind. Mit ihrer Körperfarbe sind sie hervorragend an ihr Überwinterungssubstrat (Büsche und trockene Halme) angepasst und deshalb an den Überwinterungsplätzen relativ schwer zu finden. In Ruhe werden die Flügel, anders als bei den anderen Vertretern der Familie Lestidae(Binsenjungfern) über den Hinterleib zusammengeklappt; jene halten ihre Flügel leicht gespreizt.
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Gefährdung & Schutz
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Die Gemeine Winterlibelle ist regelmäßig in Deutschland anzutreffen, doch scheint sie nirgends häufig zu sein. In den Roten Listen der gefährdeten Libellen Hamburgs (HH), Nordrhein-Westfalens (NW) und Schleswig-Holsteins (SH) wird sie als stark gefährdet geführt. Dabei ist zu beachten, dass HH und SH an der nördlichen Verbreitungsgrenze der Art liegen. Die Einstufung in NW ist auf das Nichtvorhandensein ausreichender geeigneter Gewässer zurückzuführen. Die Art ist auf Flachwasserzonen mit aus dem Wasser ragender, vertrockneter Vegetation angewiesen, zur Larvalzeit auch auf Unterwasservegetation. Der Besatz mit Graskarpfen oder eine zu intensive Räumung der Flachwasserzonen zerstören diesen Lebensraum.
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Literaturhinweise
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Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).Brockhaus, T. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO. Dijkstra, K.-D.B. (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing. S. 88 Heidemann, H. & R. Seidenbusch (2002): Die Libellenlarven Deutschlands - Handbuch für Exuviensammler. Keltern: Goecke & Evers. S. 84-85 Jödicke, R. (1997): Die Binsenjungfern und Winterlibellen Europas - Die Libellen Europas Bd. 3, Lestidae (Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 631). Magdeburg: Westarp-Wissenschaften. S. 106-117 Lehmann, A. & J.H. Nüß (1998): Libellen. Hamburg: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. Miller, E. & J. Miller (2006): Beobachtungen zum winterlichen Verhalten von Sympecma fusca (Odonata: Lestidae).Libellula 25 (3/4): 119-128 Schorr, M., M. Lindeboom & D. Paulson (2007): World list of odonata. Last revision August 2007. http://www.ups.edu/x6140.xml Sternberg, K. & M. Rademacher (1999): Sympecma fusca. - In: Sternberg, K. & R. Buchwald (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1: Allgemeiner Teil, Kleinlibellen (Zygoptera). Stuttgart: Ulmer. S. 429-440 Wildermuth, H. & A. Martens (2014): Taschenlexikon der Libellen Europas, Bd. 5. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.
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