Autor dieses Artsteckbriefes: Henrik Stoehr
Sympetrum meridionale (Selys, 1841)
Arten der Gruppe |
In Mitteleuropa existieren in der Gattung Sympetrum 9 Arten, 2 weitere gibt es in Spanien bzw. auf den Kanaren. Bei einigen Unterarten ist der Status unklar. |
Hilfe zur Bestimmung |
Beide Geschlechter haben stark reduzierte schwarze Zeichnungselemente, bei den Männchen (meist) wesentlich deutlicher. Die Färbung der Männchen ist hellrot am Hinterleib, hellbraun am Thorax. Manchmal befinden sich auffallende Parasiten an den Flügeln (kleine, rote "Kügelchen"), Wassermilbenlarven der Gattung Arrenurus, die einen Hinweis auf die Art darstellen, aber keinesfalls ein Bestimmungsmerkmal sind! Die Beine sind typisch hell gefärbt, mit sehr dünnen, schwarzen Streifen (siehe Vergleichstafel Nr. 4). Der Augenstrich auf der Stirn ist typischerweise sehr dünn und endet vor dem Auge, allerdings gibt es eine recht große Variabilität (siehe Vergleichstafel Nr. 1). Die schwarzen Striche auf der Thoraxseite sind extrem dünn, nur unter den Flügeln etwas verdickt. Das Weibchen hat eine sehr flache Legescheide, die normalerweise auf den Fotos nicht sichtbar ist. Die Variabilität bei verschiedenen Vertretern der Gattung Sympetrum ist recht hoch und gleichzeitig die Merkmale sehr ähnlich. Es empfiehlt sich, die Merkmalskombination zur Bestimmung heranzuziehen; zu diesem Zweck Fotos aus verschiedenen Perspektiven anzufertigen, um eine Bestimmung zu ermöglichen. |
Ähnliche Arten |
Sehr ähnlich ist Sympetrum vulgatum. In südlichen Breiten kommen Variabilitäten (Unterarten?) vor, die starke Reduzierung der Schwarzanteile aufweisen, dass eine Ähnlichkeit noch erhöht ist. Meist ist Sympetrum meridionale auffallend scheu. Die Art fliegt fast niemals über der freien Wasserfläche, eher über den ausgetrockneten Bereichen. Es ist sehr häufig, dass eine erhöhte Sitzwarte gewählt wird. Zur Differenzierung bitte unbedingt auch die Beschreibung zu anderen Arten, wie z. Bsp. Sympetrum striolatum & Sympetrum vulgatum, beachten! |
Literaturhinweise |
Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO. |