Autoren dieses Artsteckbriefes: Bernd Cegielka , Henrik Stoehr
Erythromma lindenii (Selys, 1840)
Arten der Gruppe |
In Mitteleuropa findet man drei Arten in der Gattung Erythromma. |
Verbreitung |
Westmediterranes Fauenelement mit westeuropäisch-holomediterraner Verbreitung. Die Art breitet sich nord- und ostwärts aus.. |
Lebensraum |
Die Pokaljungfer bevorzugt mehr oder weniger stark durchströmte Baggerseen, Kies- und Sandgruben mit größeren Wasserflächen. Wenigstens am Rand müssen eine submerse Vegetation und eine Schwimmblattzone vorhanden sein. |
Ökologie und Lebensweise |
Die Flugzeit reicht von Juni bis September. Die Art lebt unauffällig. Meist fern der Ufer über der offenen Wasserfläche, wird vermutlich oft übersehen und ist aus der Entfernung kaum von der Becher-Azurjungfer zu unterscheiden. Die Weibchen legen ihre Eier in die Stängel der Submersvegetation ab. Die Entwicklung der Larven, die bevorzugt im Tauchblattrasen leben, dauert wahrscheinlich ein Jahr. Der Schlüpfvorgang der Imagines ist mit weniger als 30 Minuten Dauer bis zum Abfliegen im Vergleich zu anderen Libellenarten kurz. |
Hilfe zur Bestimmung |
Kennzeichnung der Bestimmungsmerkmale siehe im Foto. Kopf von oben mit drei schmalen Streifen, keine rundlichen Postokularflecken. Antehumeralstreifen sehr breit. Bei Männchen sind die oberen Hinterleib-Anhänge länger als Hlb-Segment 10. Hlb-Segm. 8 von oben schwarz. Auf den anderen Hinterleibssegmenten deutliche, schlanke Spießflecke. Bei Weibchen zeigt der V-Rand der MBrust seitlich einen deutlichen Wulst. Hlb-Anhänge sind hell. Bestimmung anhand der Form des Hinterrandes der VBrust. |
Ähnliche Arten |
Alle Arten der "Azurjungfern", also Vertreter der Gattung Coenagrion aber auch Enallagma. Gerade die jungen Weibchen können auch mit anderen Erythromma-Arten und Ischnura verwechselt werden. |
Taxonomische Anmerkungen |
Erythromma lindenii (Sélys, 1840); vielfach auch als Cercion lindenii beschrieben. Der deutsche Name ist Pokaljungfer. |
Literaturhinweise |
Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO. |