Willkommen bei den Kirchturmtieren
Kirchturmtiere melden! |
Wir rufen alle Natur Interessierten Menschen auf, uns Beobachtungen von Tieren in, an und rund um Kirchtürme zu melden (
Flyer herunterladen)!
Mit den Daten wollen wir das Wissen über die Besiedlung von Kirchen durch Vögel und andere Tiere verbessern, um Naturschutzmaßnahmen für gefährdete Arten ausarbeiten zu können.
...[+] Weiterlesen Wir rufen alle Natur Interessierten Menschen auf, uns Beobachtungen von Tieren in, an und rund um Kirchtürme zu melden (
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Mit den Daten wollen wir das Wissen über die Besiedlung von Kirchen durch Vögel und andere Tiere verbessern, um Naturschutzmaßnahmen für gefährdete Arten ausarbeiten zu können.
Hemma Opis-Pieber, die Sprecherin der Kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs, betont: „Wir haben im Sinn der Enzyklika Laudato Si‘ den Auftrag, auch die kleinsten Geschöpfe zu hüten.“ Im Projekt „Kirchturmtiere“ stehen Vogelarten wie Dohle, Mehlschwalbe oder Turmfalke im Mittelpunkt, aber wir freuen uns über Meldungen von allen „tierischen KirchenbesucherInnen“.
Die App kann kostenlos über den Google Play- oder App-Store heruntergeladen werden. Das Melden von Kirchturmtieren erfolgt in einfachen Schritten:
Einen ORF-Kurzfilm zum Projekt - "Kirchen als Lebensraum für Tiere" - kann man sich hier ansehen: https://www.schoepfung.at/site/home/bildung/kirchturmtiere/article/900.html 1. App „Naturbeobachtung.at“ laden, Auswahl Projekt „Kirchturmtiere“ 2. Auswahl der entsprechenden Kirche (Bonus: Sie finden über diese App auch die nächstliegende Kirche) 3. Auswahl der beobachteten Art 4. Hinzufügen eines Fotos Mehr dazu
hier.
Die Fundmeldungen werden im Anschluss von ExpertInnen bestimmt bzw. geprüft. Alle Informationen zu diesem Citizen Science Projekt (teilhabende Wissenschaft) gibt es auf der Website www.kirchturmtiere.at. Tierbeobachtungen können auch über diese Website gemeldet werden. Gebäudebewohnende Tierarten, insbesondere Vögel, finden zunehmend schwierigere Nistbedingungen vor. Bei Renovierungen werden – oft aus Unwissenheit - viele Nischen und Einflugöffnungen geschlossen oder zur Taubenabwehr vergittert. Kirchen und Kirchtürme stellen für Turmfalken, Dohlen, Mauersegler und viele weitere Vogelarten wertvolle Nistbiotope dar. Das Projekt ist eine erstmalige Kooperation des Vereins zur Förderung kirchlicher Umweltarbeit, in dem die Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche vertreten sind, mit BirdLife Österreich und dem Naturschutzbund Österreich. Die Kontaktdaten haben wir rechts oben auf der Seite zur Verfügung gestellt. Wir freuen uns auf Deine Teilnahme!
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Frühlingserwachen: Kirchturmtiere beobachten, melden und Freude daran teilen |
In vielen Pfarrhöfen, Klöstern und rund um viele Kirchtürme finden auch Tiere einen guten Lebensraum. Jetzt im Frühling erwacht alles zu neuem Leben. Können Sie von Ihrem Fenster aus vielleicht Tiere rund um einen Kirchturm beobachten (Radius 100 Meter)? Oder bei Ihrem Spaziergang, der Sie an einer Kirche vorbeiführt? Dann teilen Sie uns diese Beobachtung über naturbeobachtung.at. Sie bereiten damit auch jenen Menschen eine große Freude, denen dieser Blick auf das Frühlingserwachen derzeit leider verwehrt ist. In vielen Pfarrhöfen, Klöstern und rund um viele Kirchtürme finden auch Tiere einen guten Lebensraum. Jetzt im Frühling erwacht alles zu neuem Leben. Können Sie von Ihrem Fenster aus vielleicht Tiere rund um einen Kirchturm beobachten (Radius 100 Meter)? Oder bei Ihrem Spaziergang, der Sie an einer Kirche vorbeiführt? Dann teilen Sie uns diese Beobachtung über naturbeobachtung.at. Sie bereiten damit auch jenen Menschen eine große Freude, denen dieser Blick auf das Frühlingserwachen derzeit leider verwehrt ist. Wer gerne in eine Kirche in der Nähe gehen und dort beten möchte, kann das auch während der Corona-Krise tun. Auch wenn keine liturgischen Feiern stattfinden, bleiben die Kirchen für das persönliche Gebet geöffnet. Beachten Sie dabei die Tipps des Naturschutzbund Österreich zum Melden von Kirchturmtieren unter Einhaltung der Verordnung nach dem COVID-19-Maßnahmengesetz der österreichischen Bundesregierung: • Beobachte das Geschehen in der Natur vom Fenster, Balkon, Terrasse, oder Hausgarten aus! • Achte bei Spaziergängen auf den Mindestabstand von einem Meter zu anderen Menschen und gehe kein Risiko ein!“ (siehe auch #StayHomeAndWatchOut von BirdLife Österreich). Weitere Informationen: https://www.schoepfung.at/site/home/presse/article/819.html Kontakt: Dr.in Anna Kirchengast, Verein zur Förderung kirchlicher Umweltarbeit, anna.kirchengast@graz-seckau.at, Tel. 0676 8742 2617 [-] weniger Text |
Anleitung zum Mitmachen I: Melden von Handyfotos via App |
1. App „naturbeobachtung.at“ installieren und anmelden
2. Projekt „Kirchturmtiere“ wählen 3. Kirche wählen - die nächstliegenden werden automatisch angezeigt 4. Wenn GPS deaktiviert bleiben soll die Funktion "Kirche suchen" nutzen
5. Beobachtete Art wählen
6. (optional) Fotos der beobachteten Tierart schießen oder aus Galerie hinzufügen ...[+] Weiterlesen 1. App „naturbeobachtung.at“ installieren und anmelden
2. Projekt „Kirchturmtiere“ wählen 3. Kirche wählen - die nächstliegenden werden automatisch angezeigt 4. Wenn GPS deaktiviert bleiben soll die Funktion "Kirche suchen" nutzen
5. Beobachtete Art wählen
6. (optional) Fotos der beobachteten Tierart schießen oder aus Galerie hinzufügen 7. Absenden -> Fertig! Weitere Informationen:
Melden • Wird dir vom System nicht die gewünschte Kirche angezeigt, kannst du diese mittels Suche finden. • Alles innerhalb eines 100m-Radius einer Kirche wird als „Kirchturmtier-Meldung“ gewertet. • Sei der/die Erste, der/die zusätzlich auch ein Bild zur Kirche hochlädt, an der du beobachtest! • Im Fokus stehen 11 Tierarten, aber melden kann man alle Tiersichtungen an Kirchen – über die Funktion „weitere Arten“. • Kennst du die Art nicht, kannst du sie vorerst als „unbestimmte Art“ melden. Sie wird im Anschluss von Expert/innen bestimmt. • Das Hochladen eines Belegfotos ist nicht zwingend notwendig, aber sehr erwünscht, da es die Datenqualität stark verbessert. Nach dem Melden • Erstmals DANKE! :-) • Deine Fundmeldungen werden im Anschluss von Expert/innen der Projektpartner bestimmt bzw. geprüft – dazu erhältst du automatisch Feedback. • Du kannst deine und die Meldungen Anderer in den Fototafeln, Statistiken u.a. sowohl in der App als auch in der Webversion sehen. • Deine Meldungen über die Kirchturmtier-App werden auch in den Fokusgruppen auf www.naturbeobachtung.at angezeigt: Z.B. findest du deine Turmfalken-Meldung in der Belegfototafel der Kirchturmtiere UND jener der Vögel Österreichs. • Manche Kirchen sind für weiterführende Informationen mit Foto und Link zu einer Webseite hinterlegt. • Alle weiteren Informationen zum Projekt gibt es auf www.kirchturmtiere.at Hilfe Für Fragen zum Projekt oder als Hotline bei Problemen steht dir gerne Projektleiterin Kathrin Muttentahler zur Verfügung:
[-] weniger TextTel. 0676 8746 2063 oder Mail an kathrin.muttenthaler@eds.at Gerne kannst du Beobachtungen von Tieren an, in und um Kirchtürmen auch direkt per E-Mail an office@schoepfung.at melden! |
Anleitung zum Mitmachen II: Melden von Kamerafotos via Web |
1. Registrieren bzw. anmelden 2. Menü "Meine Daten" --> "Express-Meldung" 3. "Bilder hinzufügen" klicken: Ein oder mehrere Bilder pro Meldung* 4. Bei "Art" eine der 11 Arten** auswählen 5. (optional) erweiterte Infos unter "Beobachtete Individuen" 6. Datum und Uhrzeit (sofern nicht automatisch angezeigt) 7. Fundort wählen durch Klick in Karte ...[+] Weiterlesen1. Registrieren bzw. anmelden 2. Menü "Meine Daten" --> "Express-Meldung" 3. "Bilder hinzufügen" klicken: Ein oder mehrere Bilder pro Meldung* 4. Bei "Art" eine der 11 Arten** auswählen 5. (optional) erweiterte Infos unter "Beobachtete Individuen" 6. Datum und Uhrzeit (sofern nicht automatisch angezeigt) 7. Fundort wählen durch Klick in Karte 8. Im Feld "Kommentare" die besuchte Kirche nennen*** 9. "Speichern" und fertig * Das Hochladen eines Belegfotos ist nicht zwingend notwendig, aber sehr erwünscht, da es die Datenqualität stark verbessert. * Besonders gesucht werden folgende 11 Arten: Mauersegler, Dohle, Mehlschwalbe, Turmfalke, Hausrotschwanz, Schleiereule, Steinmarder, Fledermäuse, Zauneidechse, Tagpfauenauge, Hornisse. Möchtest du ein anderes an/in der Kirche beobachtetes Tier melden, gehe bitte auf die naturbeobachtung.at-Hauptseite (z.B. durch Klick auf das Logo links oben), weiter im Menü auf "Arten" und wähle die entsprechende Artgruppe. ** Bitte beachten: Im Unterschied zur Meldemöglichkeit über die App (siehe Artikel oben) sind in der Webanwendung nicht die Kirchen Österreichs als Feld auswählbar. Bitte daher den Namen der Kirche im Kommentarfeld hinterlassen. Noch besser wäre es, wenn du die entsprechende Kirche direkt im "Fundort" einträgst. Das geht nachträglich, indem du unter "Meine Daten" --> "Meine Fundorte" den entsprechenden Fundort suchst, auswählst und mittels "Bearbeiten" im Feld "Fundort (Detail)" den namen der Kirche einträgst. Hilfe Tel. 0676 8746 2063 oder Mail an kathrin.muttenthaler@eds.at Gerne kannst du Beobachtungen von Tieren an, in und um Kirchtürmen auch direkt per E-Mail an office@schoepfung.at melden! |
ORF-Kurzfilm zum Projekt: Kirchen als Lebensraum für Tiere |
In Pfarrhöfen, Klöstern und rund um Kirchtürme finden viele Tiere ihren Lebensraum. Um diese Lebensräume zu erforschen und zu bewahren, gibt es das Projekt „Kirchturmtiere“ – initiiert von der katholischen und der evangelischen Kirche. Der ORF Burgenland hat im Juni 2020 mit dem Umweltbeauftragten der Diözese Eisenstadt, DI Lois Berger M.A., und der Pfarre Podersdorf einen Kurzfilm zum Projekt gestaltet. Dauer des Films: 2 min 30 sec. Er kann hier angesehen werden. In Pfarrhöfen, Klöstern und rund um Kirchtürme finden viele Tiere ihren Lebensraum. Um diese Lebensräume zu erforschen und zu bewahren, gibt es das Projekt „Kirchturmtiere“ – initiiert von der katholischen und der evangelischen Kirche. Der ORF Burgenland hat im Juni 2020 mit dem Umweltbeauftragten der Diözese Eisenstadt, DI Lois Berger M.A., und der Pfarre Podersdorf einen Kurzfilm zum Projekt gestaltet. [-] weniger TextDauer des Films: 2 min 30 sec. Er kann hier angesehen werden. |
Mensch und Vogel unter einem Dach |
Seit Jahrhunderten leben eine ganze Reihe von Tierarten mit dem Menschen "unter einem Dach": Schleiereulen, Dohlen, Mauersegler, Mehlschwalben und Turmfalken besiedeln Kirchtürme, Dachböden und Hausfassaden. Ursprünglich waren sie Bewohner von Felsen oder Baumhöhlen, sind aber dann als Kulturfolger mit den Menschen in die Siedlungen gekommen. Als Nistplätze nutzen sie nun offene Schallfenster in Kirchtürmen, ungestörte Dachbereiche oder geeignete Außenwände. ...[+] Weiterlesen Seit Jahrhunderten leben eine ganze Reihe von Tierarten mit dem Menschen "unter einem Dach": Schleiereulen, Dohlen, Mauersegler, Mehlschwalben und Turmfalken besiedeln Kirchtürme, Dachböden und Hausfassaden. Ursprünglich waren sie Bewohner von Felsen oder Baumhöhlen, sind aber dann als Kulturfolger mit den Menschen in die Siedlungen gekommen. Als Nistplätze nutzen sie nun offene Schallfenster in Kirchtürmen, ungestörte Dachbereiche oder geeignete Außenwände. Im ländlichen Bereich sind für Schleiereulen und Mehlschwalben vor allem Kirchen ein idealer Lebensraum, während Rauchschwalben vorzugsweise in Ställen ihr Quartier aufschlagen – so sind sie auch meist nicht weit von einer strukturreichen Kulturlandschaft entfernt. Turmfalken und Mauersegler trifft man hingegen auch in den städtischen Häuserschluchten.
An dieser Stelle stellen wir einige Vogel-Arten, die wir im Rahmen des kirchturmtiere.at-Projektes suchen, genauer vor: Dohle Die Dohle ist ein in Kolonien lebender Rabenvogel. Flüchtig betrachtet kann sie mit den ebenfalls schwarzen Krähen verwechselt werden, doch ist die Dohle deutlich kleiner und hat einen grauen Nacken. Sie brütet ausschließlich in Höhlen. Ursprünglich war dies in Felsen und in alten Bäumen, die Dohle konnte aber als schlaue und anpassungsfähige Art zudem Gebäude besiedeln. Dabei werden Höhlen aller Art und regelmäßig auch ungenutzte Kamine angenommen. In manchen alten Büchern ist noch von der „gemeinen (= häufigen) blauäugigen Turmdohle“ die Rede. Das ist ein klarer Hinweis auf den in Siedlungen früher allgegenwärtigen Rabenvogel, der auch durch seine markanten kjack-Rufe auf sich aufmerksam macht. Heute ist es für die auch innerhalb großer Gruppen in Einehe lebende Vogelart schwierig geworden, denn viele Bruthöhlen in Gebäuden sind versperrt oder zugemauert, außerdem wird die nötige Insektenbeute immer seltener. Nicht selten sind Dohlen auch die ersten Opfer der „Taubenabwehr“, denn es wird nicht zwischen diesen etwa gleich großen Vögeln unterschieden. Kirchen sind also oft die letzten Refugien für diesen sympathischen Rabenvogel, der in unseren Siedlungen ein willkommener Mitbürger sein sollte. Mehlschwalbe In den Siedlungen Österreichs kommen hauptsächlich zwei Schwalbenarten vor, die Rauchschwalbe und die Mehlschwalbe. Erste ist stark an die Viehzucht gebunden, brütet innerhalb von Gebäuden und wird daher auch manchmal als „Stallschwalbe“ bezeichnet. Die Mehl- oder auch „Hausschwalbe“ brütet außen an Gebäuden und ist ursprünglich ein Felsbewohner. Die Mehlschwalbe zeichnet sich durch ein markant schwarz-weißes Gefieder mit auffälliger weißer Bürzelregion aus. Es fehlen ihr im Gegensatz zur Rauchschwalbe lange Schwanzspieße und eine rote Kehle. Typischer Weise sind Mehlschwalben Koloniebrüter, die durch ihr geschäftiges Treiben am Brutplatz auf sich aufmerksam machen. Galten Schwalben seit jeher als Glücksbringer und Boten des Frühlings, hat sich heute das Blatt für sie vielerorts gewendet. In manchen Neubauvierteln wird der „die Fassaden und Terrassen verschmutzende“ Vogel nicht mehr akzeptiert, obwohl es zahlreiche Möglichkeiten gibt Verschmutzungen an Gebäuden zu verhindern. Es sind dies beispielsweise einfach zu montierende Kotbrettchen oder die Anlage von Kunstnestern an geeigneten Stellen der Häuser. Da Schwalben zudem noch am Rückgang von Insekten zu leiden haben, sollten wir ihnen zumindest unsere Gebäude als Brutheimat anbieten. Mauersegler Mauersegler werden häufig mit Schwalben verwechselt, sind aber keine Singvögel und genau genommen mit den Kolibris aus der Neuen Welt verwandt. Die Segler sind deutlich größer, wirken im Flug einförmig dunkel und zeichnen sich durch markante, schrille srriiir-Rufe aus. Ihre langen, sichelförmigen Schwingen sind wie bei Schwalben ein Anpassung an das Leben im freien Luftraum. Diese schmalen Flügel erzeugen (wie bei einem Langstreckenflugzeug) einen effizienten Vortrieb und damit eine energiesparende Flugweise. Kehrseite dieser Effizienz ist die Notwendigkeit von hoch über dem Boden gelegenen Höhlen mit einem freien An- und Abflug, denn Mauersegler benötigen vor allem für den Start die Distanz zum Boden um die nötige Fluggeschwindigkeit aufzubauen. Fällt ein Mauersegler auf den Boden ist er verloren, seine Klammerfüße sind so kurz, dass er nicht mehr vom Grund weg starten kann! Ursprünglich erfüllten besondere Felsformationen oder auch urwaldähnliche Wälder diese Voraussetzungen, in den Siedelungen konnte der Segler aber viel mehr Brutplätze finden. Damit kann man den Mauersegler als Kulturfolger bezeichnen, der in den allermeisten Gebieten Mitteleuropas vollständig vom Wohlwollen von uns Menschen abhängig ist. Brutplätze an Kirchen sind besonders wertvoll, weil sie durch ihre Höhe den schwierigen Start beim Fliegen deutlich erleichtern. Schleiereule Die Schleiereule ist eine typische Vogelart des Mittelmeerraums, die dem Menschen nach Norden folgte. Als aus dem Süden stammender Vogel hat sie wenige Anpassungen an unsere kalten Winter (geringe Fettspeicherung) und daher sind warme, windgeschützte Rastplätze - wie sie Kirchen bieten - für diese Eulenart von besonderer Bedeutung. Wenn in der heute oft ausgeräumten, nahrungsarmen Agrarlandschaft Mäuse fehlen und durch längere Schneelagen auch noch schwer erreichbar sind, dann kann es bei der Schleiereule zu einem Massensterben kommen. Die Schleiereule ist ein ausgesprochener Standvogel und versucht auch bei Nahrungsknappheit an Ort und Stelle zu überleben. Früher konnte sich die Schleiereule in solchen Notzeiten in Gebäude zurückziehen und auch innerhalb dieser auf Mäusefang gehen. Die Schleiereule hat ein extrem gutes Gehör und eine hervorragende Nachtsicht, sodass sie praktisch bei völliger Dunkelheit auf Beutefang gehen kann. Am Brutplatz ist die Eule eher unauffällig, im Gegensatz zu ihren Verwandten hat sie keine auffälligen und weitreichenden Rufe. Ihr markantes Aussehen, die golden-graue Oberseite, die weiß oder gelborange Unterseite, den namensgebenden Schleier (der den von Beutetieren erzeugten Schall gebündelt zum Ohr leitet) und die dunklen Augen bekommt man bei dieser streng nachtaktiv lebenden Art nur sehr selten zu Gesicht. Schleiereulen in Kirchen sind ein seltenes Kleinod, das es unbedingt zu schützen gilt! Turmfalke Diese Vogelart trägt den (Kirch-)Turm bezeichnender Weise schon im Namen. Und nomen est omen. Turmfalken können zwar auch auf Felsen und vor allem in alten Krähen- oder Elsternnestern (alle Falken bauen keine eigenen Nester!) nisten, doch sind Brutplätze an Kirchen und anderen Gebäuden besonders beliebt. Hier sind Eier und Jungvögel vor Wind und Wetter, übermäßiger Besonnung, aber auch Räubern gut geschützt und der Bruterfolg ist so oft überdurchschnittlich hoch. Turmfalken jagen nicht selten außerhalb von Siedlungen nach Mäusen und anderen Kleintieren, tragen sie dann aber zu ihrem Brutplatz an der Kirche im Zentrum. Die Art ist in allen Kleidern leicht an der braun-orangen Oberseite zu erkennen, erwachsene Männchen haben zudem noch einen grauen Kopf und einen grauen Schwanz. Es ist ein besonderes Vergnügen frisch ausgeflogene Turmfalken-Familien zu beobachten, wenn rund fünf Jungvögel und die beiden Elterntiere die Türme und Firste bevölkern. Kirchen sind also ein sicherer, dauerhafter Rückzugsort für den kleinen Falken, der hier oft über viele Generationen erfolgreich seinen Nachwuchs aufzieht. Hausrotschwanz Eine Monographie zu dieser Vogelart trägt die Unterüberschrift „vom Fels zum Wolkenkratzer“, was in sehr trefflicher Weise auf den ökologischen Wandel die Vogelart hinweist. War der Hausrotschwanz in den Alpen ursprünglich ein Vertreter felsiger und kurzrasiger Gebiete jenseits der Waldgrenze, so konnte auch dieser anpassungsfähige Kleinvogel dem Menschen in die Siedlungen folgen. Gebäude sind für ihn nichts anderes als „Ersatzfelsen“, belässt man dann noch genug Nischen zur Brut, so kann sich der Hausrotschwanz gut mit unserer Lebensweise arrangieren. Typischer Weise zeigt die Art ein feuerroten Schwanz, die Männchen sind aber ansonsten überwiegend schwarz (mit weißem Flügelfeld) und die Weibchen einförmig grau. Allerdings gibt es bei den Männchen auch welche, die nicht gleich in das schwarze Alterskleid wechseln, sondern speziell in ihrer ersten Brutsaison so grau wie Weibchen aussehen. Sie können dadurch wohl andere Männchen täuschen, werden weniger aggressiv behandelt und können so selbst Reviere besetzen. Wundern sie sich also nicht, wenn sie auf einer Kirche einen vermeintlich weiblichen Hausrotschwanz singend beobachten, es ist nichts anderes als ein junges Männchen im sognannten Hemmungskleid. Der markant-knirschende Gesang des Hausrotschwanzes ist auch in versiegelten Innenstädten zu hören und es lohnt sich, diesem Boten aus dem Bergen den Weg in unsere Häuserschluchten zu ebnen. Buchtipps:
Remo Probst/Birdlife Österreich
Weiterführende Informationen: Artsteckbriefe der gesuchten Kirchturm-Vogelarten (Text & Fotos)
Artsteckbriefe zu weitere Vogelarten (Text & Fotos)
Artliste der
Vögel Österreichs von Birdlife Österreich)
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Vogelschutz: Nisthilfen für Gebäudebewohner |
In diesem Artikel stellen wir vor, mit welchen Arten von Nisthilfen Mauerseglern, Mehlschwalben, Hausrotschwänzen, Schleiereulen, Turmfalken und Dohlen am besten geholfen werden kann. Zum Schluss wird noch auf das heikle Thema "Abwehrmechanismen" eingegangen sowie weitere Kirchen bewohnende Vogelarten vorgestellt. ...[+] WeiterlesenIn diesem Artikel stellen wir vor, mit welchen Arten von Nisthilfen Mauerseglern, Mehlschwalben, Hausrotschwänzen, Schleiereulen, Turmfalken und Dohlen am besten geholfen werden kann. Zum Schluss wird noch auf das heikle Thema "Abwehrmechanismen" eingegangen sowie weitere Kirchen bewohnende Vogelarten vorgestellt. MAUERSEGLEREs gibt im Handel zahlreiche Nisthilfen, etwa unter https://www.schwegler-natur.de/?s=mauersegler. Möglich ist die Anbringung von Mauersegler-Nistkästen an Gebäude-Außenfassaden. Dabei gibt es die Variante einen geringen Abstand zur Hauswand einzuhalten und damit gleichzeitig Fledermäusen ein Quartier zu verschaffen. Alternativ kann der Mauersegler-Nistkasten auch in das Gebäude integriert werden. Damit ist der Nistkasten in das Bauwerk vollständig eingebaut und kann auch mit atmungsaktiver Fassadenfarbe der restlichen Wand optisch angeglichen werden. Zudem gibt es die Option Einbaukästen nicht in das Mauerwerk, sondern in die Wärme-Dämm-Verbundsysteme einzuarbeiten. Wenn der Kasten eingeputzt wird ist nur noch die Einflugöffnung von außen wahrnehmbar. Mauersegler-Nistkästen können nach Innen mit einem Durchbruch versehen und so als „Beobachtungskästen“ genutzt werden. Durch ein Laufrohr ist es möglich das spannende Brutgeschehen bei den Vögeln mit zu verfolgen! Letztlich sind Mauersegler Koloniebrüter und es bieten sich Nistkastenserien an, welche ebenfalls im Handel erhältlich sind. MEHLSCHWALBEEs gibt viele erfolgreiche Mehlschwalben-Projekte (https://thueringen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/schwalben-willkommen/aktuelles/index.html), die auch an Kirchengebäuden im In- (z. B. Stift St. Georgen am Längsee; R. Gruber, pers. Mitt.) und Ausland (z. B. https://www.noz.de/lokales/meppen/artikel/469867/schwalbenfreundliche-kirche-in-meppen) realisiert wurden. HAUSROTSCHWANZAuch dieser Art kann beim Brüten sehr gut geholfen werden. Ideal ist die Belassung von bereits verwendeten Nistplätzen, es werden aber auch künstliche Halbhöhlen gerne angenommen (z. B. https://www.schwegler-natur.de/?s=hausrotschwanz;https://www.schwegler-natur.de/?s=hausrotschwanz). Wichtig ist immer, dass durch die balkonartige lichte Öffnung genug Helligkeit in den Kasten eindringt, durch einen großzügigen Innenraum kann die Nisthilfe dann weitestgehend räubersicher gestaltet werden. Im Handel sind dafür zahlreiche Halbhöhlen-Typen verfügbar, welche einen rabenvogelsicheren Brutraumeinsatz aufweisen. Ähnlich wie schon beim Mauersegler erwähnt, gibt es auch für den Hausrotschwanz Fassaden-Einbaukästen bzw. Einbausteine. Da der Hausrotschwanz keine besonders hohen Gebäude benötigt, werden ihm Nisthilfen vielfach auch an Privathäusern, Garagen oder Balkonen angeboten. Er ist also besonders geeignet dafür, Schutzmaßnahmen auch an kleineren kirchlichen Nebengebäuden umzusetzen. SCHLEIEREULEErfreulicher Weise spricht die Schleiereule gut auf Schutzmaßnahmen an. Oft genügt es verschlossene Kirchtürme wieder zu öffnen. Ansonsten werden (in geeigneten Lebensräumen) aber auch künstliche Nisthilfen angenommen (z. B. https://www.schwegler-natur.de/?s=schleiereule;https://www.schwegler-natur.de/?s=schleiereule). Ideal ist die Anbringung eines Schleiereulen-Nistkastens (der übrigens auch von einem Turmfalken genutzt werden kann) auf der Innenseite einer Gebäudeöffnung. Diese Öffnung sollte mindestens 6-8 m über Grund sein und muss mindestens eine Dimension von 14x19 cm (Breite x Höhe) aufweisen. Sie sollte aber auch nicht zu groß sein, damit nicht zu viel Licht ins Innere des Kastens dringen kann. Auf der Innenseite der Mauer wird dann der Schleiereulen-Nistkasten verschraubt, der mit mindestens 100x50x50 cm (Breite x Höhe x Tiefe) dimensioniert ist (ideal wären 2 qm Grundfläche, da die fast flüggen Jungeulen viel Platz brauchen) und am besten eine (Kontroll- und Reinigungs-)Klappe aufweist. Häufig wird noch eine Innentrennwand oder eine Schleuse eingezogen, um den Brutraum auch wirklich abzudunkeln. Die genaue Vorgangsweise ist den lokalen Gegebenheiten anzupassen. Da Schleiereulen wie alle Vertreter der Eulen (und auch der Falken) kein Nistmaterial eintragen, sind Rindenmulch oder grobe Hobelspäne (bei zu feiner Körnung können die Eier versinken und dadurch unbebrütet bleiben!) als Grundlage 3-5 cm hoch einzustreuen. Durch die Abgeschlossenheit gegenüber der Umgebung kann so ein Nistkasten problemlos in Dachböden und Kirchen eingebaut werden (keine Verschmutzung des Innenraums). TURMFALKEFür den Turmfalken ist es gut möglich Nistkästen anzubringen (z. B. https://www.schwegler-natur.de/?s=turmfalke). Auch für diese Art kann man Nisthöhlen außen auf Fassaden fixieren oder diese in das Mauerwerk integrieren. Im Gegensatz zur Schleiereule (siehe oben) braucht der Turmfalke keinen ganz dunklen Innenraum. Im Prinzip ist er also in der Nistplatzwahl durchaus flexibel und kann z. B. auch die Schleiereulen-Nistkästen annehmen. Wichtig ist eine ausreichende Flächengröße, zumal etwa fünf Jungfalken vor dem Ausfliegen einen großen Raumbedarf haben. Ein Turmfalken-Nistkasten sollte mindestens eine Grundfläche von 55x30 cm und eine Höhe von 25-30 cm aufweisen. Da Turmfalken vielfach auch Rabenvogelnester zur Brut nutzen, können sie im Übrigen auch in Nistkörben aus Weidengeflecht einziehen. Solche Körbe, mit einem Durchmesser von rund 40 cm, können in Bäumen nahe von Kirchen abgebracht werden. Im Idealfall werden sie auch von anderen Vogelarten wie der Waldohreule angenommen. Turmfalken-Nistkästen wurden vielfach und mit Erfolg angebracht. Im BirdLife-Netzwerk gibt es mehrere Personen, die Turmfalken so an ihre privaten Wohngebäude locken konnten. Auch auf Kirchen sind Nistkästen vielfach erprobt (z. B. https://www.leanderkhil.com/projects/falken-nisthilfen-in-graz/) bzw. nutzt die Art nicht verschlossene Brutgelegenheiten in Kirchtürmen (z. B. Klagenfurter Dom, https://www.kath-kirche-kaernten.at/pfarren/detail/C3074/kleine_turmfalken_im_klagenfurter_dom). DOHLEÄhnlich wie der Turmfalke (und die Schleiereule) benützt die Dohle gerne unversperrte Brutplätze auf Kirchtürmen und anderen Gebäuden. Zudem kann man ihr mit Nisthilfen unter die Flügel greifen, siehe z. B. https://www.schwegler-natur.de/?s=dohle. Dabei gibt es wiederum die Varianten von außen an der Gebäudewand angebrachten Nisthöhlen oder von Einbausteinen. Bei letzteren sind übrigens mehrere Modellvarianten der Vorderwand verfügbar, sodass man zwischen Nisthilfen für Dohle, Turmfalke und Mausersegler wechseln kann. Die Dohle nimmt ähnlich dimensionierte Brutplätze wie der Turmfalke an, kann aber mit etwas weniger Grundfläche (30x40 cm) auskommen. Hingegen sind spezifische Dohlen-Nistkästen höher (40 cm) und weisen ein Einflugloch von 8x8 cm auf. Auch für Dohlen sind vielfach Schutzprojekte, auch an Kirchen, umgesetzt worden. Einige Beispiele dazu sind https://rlp.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/dorf-und-stadt/stadtnatur/landau/index.htmlund https://www.wlz-online.de/waldeck/bad-arolsen/kirche-dohlen-offen-5385545.html. -------------------------------- Zunächst sei vorangestellt, dass für uns auch andere als die oben genannten Vogelarten eine Lebensberechtigung an Gebäuden haben. Stare, sowie gebietsweise auch Straßentauben, sind durchaus von Abnahmen im Bestand betroffen und daher nicht a priori als Gäste an Kirchen auszuschließen. Eine Bewertung von Vogelarten „nach Sympathie“ ist aus unserer Sicht unzulässig (wenn nicht diskriminierend), zudem stellen diese Vögel einen integralen Bestandteil der heimischen Artengemeinschaft dar. Andererseits würde es wohl an der Realität vorbeigehen zu ignorieren, dass es aus Gründen des Denkmalschutzes, der Verschmutzung etc. vereinzelt zu Abwehrmaßnahmen kommen kann bzw. muss. Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass ein professionell durchgeführter Vollschutz gegen Tauben in aller Regel auch alle anderen größeren Vogelarten ausschließt! Neben dem verschließen von Bruthöhlen werden vor allem Abwehrspikes angewandt, die ein aufsitzen verhindern und häufig an Bahnhöfen, öffentlichen Gebäuden etc. gesehen werden können (z. B. https://www.taubenabwehr-intech.com/taubenabwehr/). Dazu gibt es im Handel Ultraschall Vogelabwehr-Geräte, Reflektorbänder zur Abschreckung, „Taubenschreck-Raben“, Taubenabwehr-Gel und anderes mehr käuflich zu erwerben (z. B. https://www.amazon.de/s?k=taubenabwehr&__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&ref=nb_sb_noss_1). In vielen Städten wurde auch die „Taubenpille“, allerdings mit nur mäßigem Erfolg, eingesetzt. Der „Sonderfall Tauben“ wird in http://www.gebaeudebrueter.de/gebaeudebrueter1/tauben/index.htmlsehr gut aufgegriffen und wird können uns folgenden fachlichen Argumentation anschließen: • In jedem Fall soll und muss Abwehrmaßnahmen ein Tierschutz-Gedanke zugrunde liegen. Vor allem ist die Zerstörung von Nestern und Eiern oder die Tötung von Jungvögeln als unethisch und auch illegal einzustufen. Unabhängig von der Vogelart müssen daher (Um-)Bauprojekte entsprechend (jahreszeitlich) vorbeireitet sein. • Tauben sollten vergrämt, aber nicht unnötig gequält oder verletzt werden. Daher sollte der Einsatz von Eisenstacheln vermieden werden. Diese stellen auch eine Gefahr für andere Vogelarten dar. Eine bessere Maßnahme sind dünne, federnde Spanndrähte, die über den bevorzugten Landestellen der Tauben angebracht werden. Ihr federndes Nachgeben erschreckt die Vögel und hält sie davon ab, sich niederzulassen, ohne sie zu verletzen oder zu töten. • Tauben-Abwehrnetze sind ebenso wenig empfehlenswert, da sich verschiedene Vögel in ihnen verheddern, strangulieren oder nach Tagen verhungern können. Eine bessere Methode ist das Bespannen von Dachbalken mit Drahtkörben. Sind diese weitmaschig genug, können kleinere Vögel wie Sperlinge hindurchschlüpfen und finden einen sicheren Brutplatz, an den keine Katze, kein Marder und keine Elster oder Krähe gelangt. 1. Die speziellen Kästen für Mauersegler, Hausrotschwänze und andere Kleinvögel sind ohnehin zu klein für Tauben. 2. Ein im 30-Grad-Winkel angeschraubtes Kotbrett unter einem Mehlschwalben-Nest verhindert, dass Tauben ihre Eier auf der geneigten Fläche ablegen. 3. Wird die Öffnung eines Dohlen-Nistkastens etwa zehn Zentimeter über dessen Unterkante ausgesägt, hat eine Taube Schwierigkeiten, sich auf dem Rand des Fluglochs einzuschwingen. Für Dohlen stellt das kein Problem dar. 4. Turmfalken fangen zwar kaum / keine Tauben, schrecken sie durch ihre Greifvogel-Silhouette aber doch von der Ansiedlung (an bestimmten Stellen) am Kirchturm ab. Ein weiterer Sonderfall ist übrigens der Buntspecht, der als „Fassaden-Hacker“ auftritt. Allerdings ist dies nur der Fall, wenn auf den Außenwänden ein Wärme-Dämm-Verbundsystem aufgebracht wird, was bei Kirchen nicht gegeben ist. Sollte an einem kirchennahen Gebäude ein solcher Fall auftreten siehe z. B. http://www.gebaeudebrueter.de/gebaeudebrueter1/buntspecht/index.html. Weitere Vogelarten an Kirchengebäuden Die oben genannten Vogelarten stellen die wichtigsten an Kirchengebäuden zu schützenden Spezies, aber bei weitem nicht alle dar. An Kirchen können häufige Arten wie Haus- und Feldsperling, im Ausnahmefall aber auch extreme Seltenheiten wie Wanderfalke oder Gänsesäger brüten. Bei den letztgenannten Arten ist immer die Einzelfalllösung zu suchen, für häufigere Vögel gibt es eine Fülle bewährter Nisthilfen. Beispielhaft seien insbesondere für die Anbringung an Nebengebäuden folgende Zielarten genannt: • Sperlingskoloniehaus (z. B. https://www.schwegler-natur.de/portfolio_1408366639/sperlingskoloniehaus-1sp/). • Rauchschwalbennest (z. B. https://www.schwegler-natur.de/portfolio_1408366639/rauchschwalbennest-nr-10/). • Halbhöhlen (z. B. https://www.schwegler-natur.de/portfolio_1408366639/halbhoehle-2h/) werden auch von Grauschnäpper, Bachstelze und gelegentlich noch weiteren Vogelarten genutzt. Gesamtkonzept Artenschutz auf Kirchengrundstücken Abschließend sei darauf hingewiesen, dass es durchaus sinnvoll ist gesamtheitliche Konzepte zum Erhalt von Tieren an Kirchen und deren Umfeld zu erarbeiten. Zum einen verdrängen manche Arten andere oder nutzen sie überhaupt als Futterquelle. So kann es nötig sein Eulen und Fledermäuse zu trennen bzw. sich manchmal sogar für eines der Schutzgüter entscheiden zu müssen. Zum anderen können übermäßige Beleuchtungen sowohl abschrecken als auch als „Lichtdom“ zu Anlockungen und Kollisionen am Vogelzug führen (z. B. Ballasus et al. 2009). Ein entsprechendes „Lichtmanagement“ an Kirchen sollte allgemein ungesetzt werden. Letztlich kann auch der Nahbereich der Kirchengebäude ein wertvoller Vogellebensraum sein. Dieser kann beispielsweise aufgewertet werden durch: • Belassung alter Bäume mit Höhlen und Totholz. • Anbringung von Nistkästen auf Bäumen. • Vielfältige, vogelfreundliche Gestaltung der angrenzenden Parks und Gärten. Dazu gehören etwa die Schaffung von Lebensräumen (heimische Heckenpflanzen, Steinmauern, Tümpel etc.), der biologische Pflanzenschutz (Verzicht auf die „chemische Keule“), die Errichtung einer Vogeltränke, der Betrieb einer Futterstelle etc. Remo Probst, Birdlife Österreich |
Vogelbeobachtung und Vogelschutz beginnt vor der eigenen Haustüre! |
Vögel gelten als wichtige Indikatoren für eine intakte, lebenswerte Umwelt. Gerade deshalb gibt es viele Möglichkeiten sein eigenes Umfeld vogelfreundlich zu gestalten und so manche, oft vom Menschen verursachte Fallen, zu reduzieren und wichtige Lebensräume in Haus und Garten zu schaffen. Birdlife hat die wichtigsten Tipps zum Thema Vogelschutz rund ums Haus hier zusammengetragen: https://www. ...[+] Weiterlesen Vögel gelten als wichtige Indikatoren für eine intakte, lebenswerte Umwelt. Gerade deshalb gibt es viele Möglichkeiten sein eigenes Umfeld vogelfreundlich zu gestalten und so manche, oft vom Menschen verursachte Fallen, zu reduzieren und wichtige Lebensräume in Haus und Garten zu schaffen. Birdlife hat die wichtigsten Tipps zum Thema Vogelschutz rund ums Haus hier zusammengetragen: https://www.birdlife.at/page/vogelschutz-ums-haus. |
Mit Fledermäusen unter einem Dach |
Alle heimischen Fledermausarten sind heute auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Tierarten zu finden. Die Hauptursachen für den rasanten Rückgang der Fledermäuse sind der Verlust der geeigneten Lebensräume und die Nahrungsverknappung durch das Zurückgehen reich strukturierter Naturlandschaften. Zusätzlich werden die Fledermäuse durch Pestizide, die sie mit der Nahrung aufnehmen, direkt ...[+] Weiterlesen Alle heimischen Fledermausarten sind heute auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Tierarten zu finden. Die Hauptursachen für den rasanten Rückgang der Fledermäuse sind der Verlust der geeigneten Lebensräume und die Nahrungsverknappung durch das Zurückgehen reich strukturierter Naturlandschaften. Zusätzlich werden die Fledermäuse durch Pestizide, die sie mit der Nahrung aufnehmen, direkt geschädigt. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Rückgang der Fledermäuse ist der Verlust von geeigneten Quartieren. Die Fledermäuse sind aber dringend auf störungsfreie Quartiere angewiesen. Ohne sie können Fledermäuse weder ihre Jungen zur Welt bringen, noch den Winter überdauern. Das betrifft in besonderem Maße jene Fledermausarten, die als „Kulturfolger“ auch an Gebäuden Unterschlupf finden. Gebäudebewohnende Fledermausarten sind beispielsweise die Zwergfledermaus oder die Breitflügelfledermaus. Aber auch viele andere Fledermausarten können an Gebäuden wohnen. Sie nutzen als Quartiere zum Beispiel jederart Spalten und Ritzen, auch Dachböden werden gern angenommen. Speziell Mausohren sind klassische „Kirchturmtiere“, die große Dachböden von Kirchen, Klöstern und Schlössern bewohnen. In der heutigen Zeit werden viele alte Gebäude saniert, Dachböden ausgebaut oder gar neu errichtet. Gerade bei den „Häuslbauern“ passiert so manches, was von diesen bzw. von den beauftragten Baufirmen als selbstverständlich angesehen und deshalb nicht hinterfragt wird. So wird unter anderem beim Eindecken des Rohbaues automatisch ein sogenanntes Mausgitter zwischen Ziegeleindeckung und Kaltschaltung montiert. Mit diesem Gitter wird aber nicht nur eventuell im Herbst auftauchenden Mäusen, sondern auch Fledermäusen, welche einen Unterschlupf suchen, der Zugang verwehrt. |