Für das Beobachten von Libellen ist wichtig zu wissen:
Es sind Insekten, die sehr gut sehen können und sehr schnell
reagieren. Daher ist es von Vorteil, wenn man einen festen Beobachtungspunkt
hat, ohne sich übermäßig bewegen zu müssen. Manche Libellen kehren recht häufig
zu einem festen Ansitzplatz zurück, andere Libellenarten fliegen ...
[+] WeiterlesenFür das Beobachten von Libellen ist wichtig zu wissen:
Es sind Insekten, die sehr gut sehen können und sehr schnell
reagieren. Daher ist es von Vorteil, wenn man einen festen Beobachtungspunkt
hat, ohne sich übermäßig bewegen zu müssen. Manche Libellen kehren recht häufig
zu einem festen Ansitzplatz zurück, andere Libellenarten fliegen dauerhaft,
dann aber manchmal über feste Routen entlang kleiner „Reviere“. Deswegen
ist es ebenso von Vorteil, wenn man die Artenkenntnis zur Beobachtung nutzt. In
jedem Fall sind sehr langsame Bewegungen hilfreich, wenn man sich dem Tier
nähern möchte.
Libellen fotografiert man am besten von oben und von der Seite, da viele Bestimmungsmerkmale eine
Kombination darstellen, die meist nicht von einer Perspektive alleine
dargestellt werden können. Viele Bestimmungsmerkmale beziehen sich auf die Farbverteilung am Körper oder am Flügel, was
teilweise schon aus größerer Entfernung identifiziert werden kann. Um
auf Artniveau eine sichere Determination zu gewährleisten, ist aber meistens
eine gute Bildauflösung vonnöten. Daher empfiehlt sich die Fotografie mit größerer
Brennweite oder einem regelrechten Makroobjektiv. Fast alle Kameras, die in
Smartphones integriert sind, eignen sich kaum zur Libellenfotografie, da sie
extreme fish-eye-Objektive eingebaut haben, die sich zur Landschaftsfotografie
eignen.
Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, eine
Bildserie der Libelle aus verschiedenen
Perspektiven zu machen. Dazu kann es unumgänglich sein, einen
Standortwechsel vorzunehmen. Der Aufenthaltsort mancher Libellenarten befindet sich am
Schilfrand zur Gewässerseite oder über der zentralen Wasserfläche, was sehr
schwer einsichtig ist. Deswegen empfiehlt es sich, einen Überblick über das
Beobachtungsgebiet zu bekommen, bevor man sich auf den vermeintlich optimalen
Beobachtungsort festlegt.
Alle Libellen stehen unter Schutz. Einige wenige Arten
stehen unter speziellem europäischen Schutz (FFH-Verordnung). Viele Libellen
sind sogenannte „Zeigerarten“, die einen Hinweis auf die Biotopqualität geben,
wenn sie beobachtet werden können. Daher befinden sich die meisten
Beobachtungsplätze von Libellen in Naturschutzgebieten. Das Wegegebot innerhalb
dieser Gebiete sollte unbedingt beachtet werden!
Text von Henrik Stöhr
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