Massive Rückgänge in ganz Europa haben den Goldenen Scheckenfalter zum EU-weit geschützten Schmetterling gemacht. Auch der sehr seltene Blauschillernde Feuerfalter gehört dazu. Österreich hat für beide Feuchtgebiets-Arten eine große Verantwortung übernommen. Nur rücksichtsvolle Nutzung und richtige Pflege ihres Lebensraumes können dem Abwärtstrend entgegenwirken.
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Massive Rückgänge in ganz Europa haben den Goldenen Scheckenfalter zum EU-weit geschützten Schmetterling gemacht. Auch der sehr seltene Blauschillernde Feuerfalter gehört dazu. Österreich hat für beide Feuchtgebiets-Arten eine große Verantwortung übernommen. Nur rücksichtsvolle Nutzung und richtige Pflege ihres Lebensraumes können dem Abwärtstrend entgegenwirken.
Gerhard Schmiedhofer und seine Mitstreiter von der Bezirksstelle Ausseerland-Ennstal des Naturschutzbundes sind Schmetterlingsfreunde. Deshalb ist ihnen der Fortbestand des Goldenen oder Skabiosen-Scheckenfalters (Euphydryas aurinia ) im Europaschutzgebiet Ödenseemoor und einigen weiteren Moorflächen ein besonderes Anliegen. Keine leichte Aufgabe, denn die Maßnahmen verlangen einigen körperlichen Einsatz: So müssen die ehrenamtlichen Naturschützer verfilzte Areale und die vielen Faulbäume händisch schwenden (entbuschen und roden), um den Lebensraum des Falters offen zu halten. Wo möglich, kommen auch Pferde zum Einsatz – derzeit läuft in der Region ein Pilotprojekt zur bodenschonenden Mahd von Feuchtwiesen. Dabei heißt es gut aufpassen, um nicht die Gespinste des „Schutzobjektes“, in dem die Raupen leben, zu zerstören. Diese im Sommer gut sichtbaren Gespinste werden zum Schutz markiert. Das Mähgut wird übrigens abtransportiert und dem Projekt „Pferdeheu“ zugeführt.
Beauftragt und finanziert wurde das Monitoringprojekt 2013 vom Land Steiermark, Referat Naturschutz (Abt. 13). Schon 2010 führte der Biologe Anton Koschuh (Naturschutzbund) eine Bestandserfassung durch, bei der er drei sog. Metapopulationen im Steirischen Salzkammergut entdecken konnte. Dabei handelt es sich um Einzelpopulationen, die in getrennten Lebensräumen vorkommen, sich aber genetisch austauschen.
Bei einer weiteren Begehung 2013 zeigte sich, dass die Verbuschung der Feuchtwiesen stark zugenommen und die Zahl der Gespinste gebietsweise abgenommen hat. Alle genannten Maßnahmen sollen helfen, diesem negativen Trend entgegenzuwirken.
Nach dem Projektabschluss Ende 2014 werden die Erhaltungsmaßnahmen vom derzeit beginnenden LIFE+ Projekt der ÖBf AG übernommen, das u. a. von der Europaschutzgebietsbetreuerin Karin Hochegger betreut wird.
Text: Dr. Gabriele Dotta-Röck | Amt der Steiermärkischen Landesregierung | Abt. 13 – Referat Naturschutz |
Ein weiteres Projekt hat die Bestandserhebung des Blauschillernden Feuerfalters (Lycaena helle ) zum Ziel. Die Art wurde 2006 im Zuge der Osterweiterung der EU in die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-RL) aufgenommen. In Österreich kommt er nur selten vor – hauptsächlich im Mariazeller Raum im Grenzgebiet Steiermark/Niederösterreich, wobei der Großteil des Verbreitungsgebietes in Niederösterreich liegt. Weitere rezente Vorkommen sind aus dem Lungau bekannt.
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Ein weiteres Projekt hat die Bestandserhebung des Blauschillernden Feuerfalters (Lycaena helle ) zum Ziel. Die Art wurde 2006 im Zuge der Osterweiterung der EU in die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-RL) aufgenommen. In Österreich kommt er nur selten vor – hauptsächlich im Mariazeller Raum im Grenzgebiet Steiermark/Niederösterreich, wobei der Großteil des Verbreitungsgebietes in Niederösterreich liegt. Weitere rezente Vorkommen sind aus dem Lungau bekannt.
Durch Entwässerung der Moore und Aufforstung ist die Art rückläufig und in Österreich vom Aussterben bedroht. Dementsprechend streng sind die Schutzbestimmungen. Im Zuge des Projektes sollen vor allem Bestandserhebungen durchgeführt und dahingehend Schutz- und Pflegemaßnahmen für die einzelnen Flächen ausgearbeitet werden. Die Sicherung der Pflege dieser wertvollen Flächen kann zum Beispiel über Vertragsnaturschutz mit den Bauern erreicht werden. Es ist auch angedacht, mit der NÖ Landesregierung gemeinsam ein Schutzprojekt auszuarbeiten. Diesbezüglich sind noch keine Gespräche geführt worden, da sich die Bestandserhebung in der Steiermark noch in der Startphase befindet. Mit dem Ende des Projektes 2015 kann aber damit begonnen werden.
Text: Dr. Gabriele Dotta-Röck | Amt der Steiermärkischen Landesregierung | Abt. 13 – Referat Naturschutz |
Der Osterluzeifalter (Zerynthia polyxena) ist eine Anhang-IV-Art der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der Europäischen Union. In diesem Zusammenhang sind die EU-Mitgliedsländer verpflichtet, diese Schmetterlingsart gesetzlich zu schützen.
Als Teil der Kampagne vielfaltleben des Lebensministeriums in Zusammenarbeit mit dem | naturschutzbund | Österreich, dem WWF und BirdLife Österreich hat der | naturschutzbund | Steiermark ein Managementprogramm erarbeitet und in Teilen durchgeführt, das zur Bestandsstärkung des Osterluzeifalters, aber auch seiner Futterpflanze Aristolochia clematitis– der Osterluzei – beitragen soll.
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Der Osterluzeifalter (Zerynthia polyxena) ist eine Anhang-IV-Art der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der Europäischen Union. In diesem Zusammenhang sind die EU-Mitgliedsländer verpflichtet, diese Schmetterlingsart gesetzlich zu schützen.
Als Teil der Kampagne vielfaltleben des Lebensministeriums in Zusammenarbeit mit dem | naturschutzbund | Österreich, dem WWF und BirdLife Österreich hat der | naturschutzbund | Steiermark ein Managementprogramm erarbeitet und in Teilen durchgeführt, das zur Bestandsstärkung des Osterluzeifalters, aber auch seiner Futterpflanze Aristolochia clematitis– der Osterluzei – beitragen soll.
Im Speziellen wurden Bestände der Osterluzeipflanze vor verdrängenden Neophyten (insbesondere die Große Goldrute) bewahrt und eine Nachzucht für Pflanzen aus Beständen, die im Rahmen einer ökologisch orientierten Flussaufweitung der Mur gerettet werden konnten, aufgebaut. Neben diesen in der südlichen Steiermark durchgeführten Managementmaßnahmen wurden in einem Weingarten bei Gols im Burgenland seit Jahrzehnten zurückgedrängte Osterluzeipflanzen wiederum angesiedelt – in der Erwartung, dass sich aus umliegenden Osterluzeifalterpopulationen eine natürliche Wiederansiedlung des Falters ergibt.
Zur öffentlichkeitswirksamen Darstellung der Problematik der Gefährdung des Osterluzeifalters wurden fünf Informationstafeln errichtet, ein informatives Osterluzeifalterfest in Gosdorf veranstaltet sowie Schüleraktionen und fachlich gelenkte Biotoppflegemaßnahmen mit Interessierten durchgeführt.