In Kärnten wurde im Jahr 2000 von Dr. Laszlo Rakosy die Verbreitung der beiden Ameisenbläulingsarten Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris/Maculinea teleius (Bergstrasser, 1779) – im Bild links) und Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris (Maculinea) nausithous (Bergstrasser, 1779)) untersucht.
2009 und 2010 wurden diese Standorte erneut untersucht und die Daten der beiden Erhebungen miteinander verglichen. ...
In Kärnten wurde im Jahr 2000 von Dr. Laszlo Rakosy die Verbreitung der beiden Ameisenbläulingsarten Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris/Maculinea teleius (Bergstrasser, 1779) – im Bild links) und Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris (Maculinea) nausithous (Bergstrasser, 1779)) untersucht.
2009 und 2010 wurden diese Standorte erneut untersucht und die Daten der beiden Erhebungen miteinander verglichen. Konkret ging es um das aktuelle Vorkommen der Arten, die Entwicklung der Populationen und dem Zustand der Lebensräume sowie eine detaillierte kartografische Aufnahme als Grundlage für eine digitale Verbreitungskarte.
An zahlreichen der im Jahr 2000 erhobenen Standorte gelang bedauerlicherweise kein positiver Nachweis mehr einer der beiden Wiesenknopf-Ameisen-Bläulinge. Änderungen in der Bewirtschaftungsform sowie Umwidmung und Umwandlung der Wiesenflächen in Gewerbeflächen haben wohl zum Erlöschen der Vorkommen geführt. Dafür wurden jedoch neue Teilpopulationen der Tagfalter entdeckt, als weitere „Verdachtsflächen“ mit der Raupenfutterpflanze der Ameisenbläulinge – dem Großen Wiesenknopf – untersucht wurden.
Erfreulich ist in dem Zusammenhang auch, dass eine „Wiedereinbürgerung“ des Hellen Wiesenknopf-Ameisen-Bläulings durch Dr. Rakosy im Jahr 2000 auf der Gladiolenwiese in der Schütt (die sich im Besitz des Naturschutzbundes Kärnten befindet) erfolgreich verlief und sich dort seither eine stabile Population entwickeln konnte. Dies wurde mit entsprechenden Beobachtungsergebnissen auch wissenschaftlich abgesichert.
Ermutigt von dem Erfolg machte man sich in Kärnten auf die Suche nach weiteren Flächen, die sich als „potentielle Lebensräume“ für den Hellen Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling eigenen könnten. Im Jahr 2011 gab man dem schönen Falter schließlich auf Streuwiesen östlich des Wörthersees im Bereich des Natura 2000-Gebietes Lendspitz-Maiernigg „Starthilfe“. Mit Erfolg! Schon ein Jahr später konnte bereits ein Exemplar bestätigt werden. Die weitere Entwicklung wird in den nächsten Jahren genau verfolgt werden.
Die Grundkartierungsarbeiten zu vorliegendem Projekt wurden von zwei Biologiestudentinnen unter der Leitung von Dr. Christian Wieser, Abteilungsleiter für Zoologie des Landesmuseums Kärnten, durchgeführt. Die Untersuchungen sind in enger Zusammenarbeit der zoologischen Abteilung des Kärntner Landesmuseums mit der Naturschutzfachabteilung des Landes Kärnten und der Arge NATURSCHUTZ erfolgt (finanzielle und fachliche Unterstützung).
Die beiden Wiesenknopf-Ameisen-Bläulinge sind in Kärnten jedenfalls nach wie vor als hoch gefährdet einzustufen, auch wenn in Teilgebieten noch stabile Populationen anzutreffen sind. Denn leider schreitet auch hier der Lebensraumverlust intensiv voran!